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Tunalele - Eine Thunfischdose macht Musik

Was ein Gitarrenbauer aus Mülheim unter Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung versteht.

Seit Jahren engagiert sich der Mülheimer Tischlermeister und Gitarrenbauer Dirk Jungbluth, 51, als ehrenamtlicher Mitarbeiter an der Max-Kölges-Schule am Dichterviertel – Partnerschule des Handwerks. So bauten z. B. im Jahr 2011 unter seiner Leitung Jungen des achten Jahrgangs in einem Workshop Ukulelen. Jetzt geht es im Rahmen eines ”Nachhaltigkeits-Projekts" wieder um Musikinstrumente. Dieses mal sind es aber keine gewöhnlichen Ukulelen – dieses mal bauen die motivierten Schüler so genannte Tunalelen. Der Korpus ist aus leeren Thunfischkonserven, der Hals aus recycleten Fensterkanteln. “Die Dosen haben wir freundlicherweise von der Firma Followfish geschenkt bekommen und die Hälse machen wir aus recycleten Fensterkanteln”, so Jungbluth.

Den Bau der weltweit ersten Tunalele hat die für nachhaltigen Thunfischfang bekannte Firma Followfish mit ihrer Werbeagentur ins Leben gerufen. Mit der Tunalele soll die Idee der Nachhaltigkeit musikalisch in die Welt getragen werden. Der Musiker Duncan Townsend spielt auf der Tunalele mit bekannten und weniger bekannten Bands. Die Spots werden auf www.tunatunes.de eingestellt. Jungbluth sah die Clips, war sofort begeistert und nahm Kontakt zum Gitarrenbauer-Kollegen Carsten Schnoor in Hamburg auf. “Von ihm habe ich einige wichtige Baumerkmale der Tunalele bekommen.

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Gutes Augenmass ist gefragt 

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Das eigene "Belegexemplar" mit Logo 

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Einer stolzer Teilnehmer des Workshops 

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So, der Hals mit Griffbrett ist fertig... 

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und so sieht das komplette Instrument aus! 

Über zwei Monate raspelten, feiten, hobelten, sägten, bohrten, leimten und lackierten die Schüler im Wahl-Pflicht-Bereich an ihren Instrumenten.

Alperen Erkek 8a, Metin Bölükbasi 9b, Robin Ndombe 9b, Pattrick Denzer 9b, Oliver Junk 10a und Florian Kauert 10a haben beim Bau der Instrumente den Umgang mit Werkzeugen und die Fähigkeit gelernt, auf den Millimeter genau zu arbeiten. “Sie haben auch ihre Kenntnisse in Mathematik, Chemie und Physik erweitert. Ebenso braucht man zum Bau einer Ukulele die praktische Anwendung von Geometrie, Dreisatz- und Prozent-Rechnung wie auch Kenntnisse über die Beschaffenheit von Holz, Lack und Leim”, beschreibt Meister Jungbluth den pädagogischen und praktischen Mehrwert der Arbeit.

Der WDR ist Anfang April mit einem Filmteam vor Ort. Am 14. Mai werden die Ergebnisse des Projekts der Presse präsentiert. 

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Die Teilnehmer des Workshops gemeinsam mit Michael Fix und Dirk Jungbluth 

Dank ehrenamtlichen Engagements und zahlreichen Sponsoren konnte das Thema Nachhaltigkeit lebendig und unkompliziert umgesetzt werden – und das auch noch mit so viel Spaß. Das Projekt wurde von Marlies Rustemeyer vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) als Ziel-Projekt betreut. Für Pressearbeit und Organisation zeichnet Christine Stehle vom stehle-teXt verantwortlich.

Die Sponsoren des Projekts in fast alphabetischer Reihenfolge:

  • Dirk Jungbluth: Gitarrenbauer, Schreinermeister und Workshopleiter
  • Armin Dreyer: 6 fertig geschlitzte Griffbretter
  • Followfish: Thunfischdosen für die Ukulelen und Catering
  • Martina Gollnik: Manual Art Arbeitszeit für die Lederbänder
  • Peter Hufschmidt: Fotos
  • Musikaliengroßhändler Knauer: 6 Anklemm-Stimmgeräte
  • Christine Stehle: stehle-teXt Pressearbeit und Organisation
  • Unternehmensgruppe Tengelmann: Spende für Materialien
  • Richard James Winter: Piezo Tonabanehmer zum kleinen Preis ... und einen gratis
  • Zauberküche: Catering
  • Max-Kölges-Schule am Dichterviertel – Partnerschule des Handwerks

© stehle-teXt www.stehle-text.de 0173/24 17 266

Zum Beweis, dass man mit einer Tunalele auch wirklich Musik machen kann ...

hier ein Video des international bekannten, australischen Gitarristen Michael Fix